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Bachwanderung mit dem Naturschutzbund

 

Mit Oliver Zweidick vom Naturschutzbund am Mariatroster Bach




Es war ein äußerst anschaulicher und informativer Nachmittag am Mariatroster Bach, den wir im September verbracht haben. Oliver stellte in seiner Bachführung vier Aspekte vor, die  auf den Bach einwirken: den Teich, die Uferverbauung, das Tierleben im Bach und die Vegetation am Bachufer.



Gestartet wurde beim Mariatroster Teich: Der Teich, ursprünglich als "Eisteich" angelegt, wird vom Bach gespeist. Der Wasserauslass am bachabwärts gelegenen Teichende führt dazu, dass zeitweise sauerstoffärmeres Wasser wieder in den Bach rückgeführt wird. Ein Problem stellt auch der Schlamm dar, der sich am Grund des Teichs bildet und immer wieder über den Teichauslass in den Bach gelangen kann. Dadurch kann der wichtige Lebensraum des Kieslückensystems (Interstitial) unter der Oberfläche des Bachbetts dauerhaft verstopft werden.

Ein weiteres Problem, vor allem in Bezug auf den Klimawandel, ist die Verbauung und Begradigung der Bäche allgemein: Wenn diese nicht mehr dem natürlichen schlängelnden Verlauf folgen können, sondern in eine Linie gezwungen werden, hat das Auswirkungen: Die höheren Fließgeschwindigkeiten verursachen vor allem bei Hochwasser eine Eintiefung des Bachbetts; insbesondere dann, wenn durch Staumauern bachaufwärts Sediment  zurückgehalten wird. Diese Eintiefung kann zu einer Absenkung des Grundwasserspielgels führen. Die Tier- und Pflanzenvielfalt im Bach verarmt durch die Verbauung und Begradigung, weil das Bachbett und die Uferlinien relativ monoton werden. Eine Renaturierung ist komplex und kostspielig.


Weiter ging es mit den Tieren, wie zum Beispiel den Signalkrebsen: Diese Tierart sieht spektakulär aus, vernichtet aber heimische Krebspopulationen durch einen Pilz (Krebspest), gegen den sie selber relativ resistent sind. Interessant waren auch die vielen kleinen tierischen Bewohner des Bachbetts (z. B. Flohkrebse, Köcherfliegen- und Eintagsfliegenlarven), die die Kinder begeistert unter die Lupe nahmen.


Die Vegetation entlang des Baches besteht zum Teil aus Neophyten, wie hier dem Drüsigen Springkraut. Diese Pflanzenart etabliert sich schnell in dichten Beständen, wenn einmal die natürliche Ufervegetation aus Bäumen entfernt wird. Dadurch wird das Aufkommen der ursprünglichen Vegetation ohne gezielte Maßnahmen praktisch unmöglich.

FAZIT: Einmal kaputt gemacht, kann ein Bach in der natürlichen Form nur unter oft unbewältigbarem Aufwand wieder hergestellt werden.

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